Martin Menzel im Interview: "Durch unsere neue Nummer 1 können wir jeden Gegner, auch die Eintracht, schlagen."


Der Mannschaftsführer der ersten Mannschaft spricht im Interview über die Stimmung in der Mannschaft, seine Einschätzung zum Systemwechsel auf Vierermannschaften in der kommenden Saison und darüber, wie er seinen Weg zum Tischtennis fand.

I. Kurzsteckbrief 

1. Name: Martin Menzel 

2. Vereinsmitglied seit: 2005 

3. Aktuelle Mannschaft: 1. Herrenmannschaft der SG 1862 Anspach 

4. Studium/Beruf: Kampagnen Manager bei INTERSPORT Digital GmbH 

II. Interview zur neuen Saison 

5. Wie bist du zu Tischtennis gekommen? / Was begeistert dich an dem Sport? 

In meiner Kindheit waren wir jedes Jahr mit der Familie im Urlaub auf der Nordseeinsel Langeoog. Dort gab es 2 min. von unserer Unterkunft entfernt immer eine Tischtennis Halle, wo man einfach spielen konnte. Da es im Urlaub die ganze Zeit geregnet hat, sind wir sehr viel dort gewesen und haben gemeinsam gespielt. Als wir dann aus dem Urlaub zurückgekommen sind, bin ich direkt hier in Anspach in den Tischtennis Verein gegangen und bin bis heute dortgeblieben. Ich denke was mich dabei so begeistert ist die Komplexität und Schnelligkeit beim Tischtennis. Man muss oftmals innerhalb von Millisekunden entscheiden, wie man den nächsten Schlag spielt, denn man weiß nie, mit welcher Rotation oder Platzierung der Gegner zu dir spielt. Mit der Zeit gewöhnt man sich da natürlich dran und kann das Ganze etwas antizipieren, aber ganz sicher kann man sich nie sein. Dabei kann eine minimale Fehlentscheidung direkt zum Punktverlust führen, auf der anderen Seite aber hat man auch viele Möglichkeiten den Punkt selbst zu erzielen. Dadurch entscheiden oftmals nur Kleinigkeiten über den Sieger. 

6. Wie würdest du das aktuelle Stimmungsbild der Mannschaft beschreiben?  

Insgesamt sehr gut. Die letzte Saison liegt jetzt schon etwas zurück und ich habe mir im Anschluss auch erstmal eine Pause gegönnt. Aber jetzt sind wir alle seit 3 Wochen wieder zurück im Training und motiviert in der neuen Saison neu anzugreifen. 

7. Für die neue Saison wurde das Spielsystem an die abnehmende Spieleranzahl der Vereine angepasst. Kannst du uns eine kurze Einführung geben, wie das neue Liga-System im Vergleich zu der alten Version funktioniert und welche Änderungen es begleitet?  

Das ist schnell erklärt: Aus einer 6er Mannschaft ist nun einfach eine 4er Mannschaft geworden. Dadurch braucht man zum Sieg nur noch 6 anstatt 9 Punkte. Im Ergebnis steigt logischerweise der Siegesdruck für die einzelnen Spieler an, da 6 Punkte schneller erreicht sind als 9. Sehr starke Spieler können dadurch einen deutlich höheren Einfluss auf das Spiel nehmen. Da das aber für beide Mannschaften gilt, ist es heute noch schwer einzuschätzen, ob das ein Vor- oder Nachteil für uns ist. Insgesamt denke ich aber, dass es vorwiegend positive Auswirkungen gibt, denn die Spielzeit beispielsweise wird dadurch deutlich verringert. Wenn man bedenkt, dass die Spiele vorher schon einmal bis zu 4 oder sogar 5 Stunden dauern konnten, ist es so schon deutlich angenehmer, sowohl für Spieler als auch Zuschauer. Gespannt bin ich auf die Auswirkungen auf die Stimmung während der Spiele. Bei 6 Spielern hattest du bei deinem Spiel immer mindestens 2 Teamkollegen, die dich angefeuert haben und dir noch Tipps geben konnten. Das ist jetzt etwas anders, aber da erhoffen wir uns zahlreiche Unterstützung der Zuschauer. 

8. Als ambitionierte Mannschaft der SG 1862 Anspach setzt ihr euch sicher Ziele für die kommende Saison. Kannst du uns einen Einblick in die Mannschaft und deren Zielsetzungen geben? Welche persönlichen Ziele hast du für die kommende Saison? 

Klar, ich denke jede Mannschaft macht sich vorher ein paar Gedanken zur neuen Saison. Dieses Jahr ist die Zielsetzung jedoch sehr schwer, denn es gibt zum einen das neue Ligasystem und zum anderen ist die Liga sehr ausgeglichen. Wenn ich mir die Mannschaften anschaue, kann man kaum einen klaren Favoriten oder Absteiger rausfiltern, wobei vor allem Eintracht Frankfurt und auch Preußen Frankfurt starke Mannschaften aufstellen werden. Ich denke aber trotzdem, dass unser Blick schon eher nach oben als nach unten gerichtet ist. Durch unsere neue Nummer 1 können wir meines Erachtens jeden Gegner, auch die Eintracht, schlagen. Durch seinen Wohnort und die familiäre Situation können wir jedoch leider nicht in jedem Spiel auf ihn zurückgreifen, weshalb es am Ende auf die Spiele ohne ihn ankommen wird. Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir top vorbereitet in die Saison gehen und direkt in den Auftaktspielen punkten. Persönlich habe ich eine ziemlich gute Rückrunde hinter mir, wo ich die meisten meiner Spiele gewinnen konnte. Jedoch wird es eine sehr schwere Aufgabe, diese Bilanz zu bestätigen. Trotzdem ist das auf jeden Fall mein Ziel und wer weiß, vielleicht geht es ja auch noch besser. 

9. Mit einer neuen Saison trifft man auf alte Bekannte, aber auch auf neue Mannschaften, die den Weg in die Hessenliga gefunden haben. Auf welches Duell freust du dich am meisten? 

Durch den Abstieg von Ober-Erlenbach und den Aufstieg von Königstein haben wir im nächsten Jahr endlich wieder zwei heiße Hochtaunuskreis Derbys, die wir natürlich unbedingt gewinnen wollen. Vor allem gegen Königstein gibt es schon seit der Jugend immer wieder sehr spannende und knappe Matches, was in dieser Saison nicht anders sein wird. Spielerisch freue ich mich am meisten auf das Spiel gegen Eintracht Frankfurt. Ich denke hier wird die Eintracht zwar favorisiert sein, aber wie schon erwähnt schätze ich uns nicht chancenlos ein. Dass wir auch stärkere Mannschaften schlagen können, haben wir schon öfters gezeigt, wie vor zwei Jahren als wir den späteren Meister Braunfels 9:5 bezwungen haben.  

10. Deine freie Möglichkeit persönliches loszuwerden, das aufgenommen werden soll? 

Ich denke durch die Umstellung im Ligabetrieb sind wir in der kommenden Saison deutlich mehr auf Unterstützung von außen angewiesen, um die knappen, entscheidenden Spiele am Ende auch nach Anspach zu holen. Deshalb würden wir uns über jeden Zuschauer freuen, der in die Hasenberg-Halle (Goldammerweg 2, 61267 Neu-Anspach) kommt und uns anfeuert. Für Verpflegung wird bei jedem Heimspiel gesorgt sein.